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'Kreischend' in den Frühling

Geschrieben von: Paul Begijn

Für manche sind es die gelb blühenden Narzissen, die das Frühjahr einläuten. Andere sehen die ersten Seeschwalben als Zeichen dafür, dass der Frühling Einzug hält.

Die Deiche entlang der Oosterschelde und der Westerschelde sind im Winter häufig kahl und leer. Die robuste und gerade Form des Deichs, der kalte Wind und die abgestorbenen Pflanzen laden nicht gerade dazu ein, die Rad- und Wanderwege vor dem Deich zu benutzen. Wie anders ist das doch im Frühling, wenn verschiedene Kräuter- und Grassorten die Deiche bunt färben und Hunderte Seeschwalben kostenlos ihr Tauchspektakel präsentieren. Noch ein paar Wochen, dann erobern die Seeschwalben wieder scharenweise Zeeland. Das Schöne ist, dass Sie diese Vögel von den großartigen Rad- und Wanderwegen vor dem Deich aus prima beobachten können!

Von einer langen Exkursion nach Afrika - unsere Seeschwalben überwintern an der westafrikanischen Küste von Mauretanien bis Nigeria - kehren sie in den kommenden Monaten wieder zurück nach Hause an die Deltagewässer. In den Frühlings- und Sommermonaten kann man sie nicht übersehen oder überhören: Ihr „Gekreische“ ist weithin zu hören. An den Ufern von Oosterschelde und Westerschelde lassen sie sich gut beobachten: Die seichten Küstenbereiche eignen sich nämlich prima zur Fischjagd. Im Rüttelflug auf der Suche nach kleinen Fischen, die sich an der Wasseroberfläche befinden, stürzen sie sich schnurgerade in die Tiefe. Aber häufig umsonst, neun von zehn Mal bleibt ihr Stoßtauchen erfolglos. 

Seeschwalben kommen nicht nur zur Futtersuche in die Niederlande, sie brüten hier auch in großen Kolonien. Häufig tun sie dies auf kleinen Inseln oder an anderen Orten, die Raubtiere nur schwer erreichen können. Allerdings unter der Voraussetzung, dass der Boden recht kahl ist und höchstens mit Muschelgrus oder anderem feinen Material bedeckt ist. Um dafür zu sorgen, dass genügend Brutgelegenheiten vorhanden ist, werden in den Naturgebieten an der Südküste von Schouwen-Duiveland sogenannte Brutinseln angelegt. Die ehrenamtlichen Helfer der Stiftung Natuurmonumenten sorgen jedes Frühjahr dafür, dass die vorhandenen Pflanzen und hohen Gräser entfernt werden. Auf diese Art und Weise bleiben die Inseln als Brutort für die Seeschwalben, verschiedene andere Schwalbenarten und Küstenvögel wie Säbelschnäbler und Wasserläufer geeignet. Andernorts sind Seeschwalben manchmal weniger willkommen. So freuen sich nicht alle Einwohner der Innenstadt von Terneuzen über die Ankunft der Seeschwalben, da sich seit Jahren eine ganze Kolonie zum Brüten auf den Flachdächern niederlässt.

Mit ihrem auffällig roten Schnabel mit der schwarzen Spitze ähnelt die Seeschwalbe sehr der Küstenseeschwalbe. Bei der Küstenseeschwalbe allerdings fehlt die schwarze Spitze. Vom Verhalten her unterscheiden sie sich kaum. Sie schweben über dem Wasser und lassen sich im Sturzflug auf ihre Beute nieder. Beide Arten kommen übrigens im Gebiet der Oosterschelde und der Westerschelde vor. Gegen Ende des Sommers beginnen die ersten Gruppen schon wieder mit der langen Reise nach Afrika. Aber bis es soweit ist, können wir in den kommenden Monaten noch zur Genüge das Spektakel genießen, das sie jedes Jahr wieder entlang der zeeländischen Seedeiche bieten. 

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