Über diesen Ort

Die Festungsanlage von Retranchement (französisch für „militärische Befestigung“) stammt aus dem Achtzigjährigen Krieg. Damals wurden die Wälle auf Anweisung von Prinz Moritz aufgeworfen, um die Zwinrinne gegen die Spanier zu verteidigen. Während des Achtzigjährigen Krieges wohnten hier nur Soldaten. Später entwickelte sich der Komplex zu einem normalen Dorf.

Der Wallkomplex Retranchement ist heute eine Aneinanderreihung kleiner Landschaftselemente. Deiche, Wiesen, Weißdornhecken, Kopfweiden, Hochstammobstbäume und Wasserstellen liegen über das Gebiet verstreut. Berühmt ist Retranchement als Lebensraum vier kleiner, seltener Kleearten: Zwerg-Schneckenklee, Rauer Klee, Streifen-Klee und Bodenfrüchtiger Klee wachsen an den trockenen, sonnigen Deichböschungen. Diese Arten mögen eine niedrige Vegetation, und dafür sorgen die grasenden Kühe. Darüber hinaus beherbergen die Wälle eine große Anzahl anderer Arten. 1999 wurden bei einer umfangreichen Bestandsaufnahme 293 Arten von Wildpflanzen gefunden!

Nicht weniger wertvoll ist Retranchement als einer der letzten Lebensräume des Laubfroschs in Zeeuws-Vlaanderen. An lauen Maiabenden hört man die Männchen am Ufer um die Gunst der Weibchen quaken. An den krautig bewachsenen Ufern fliegen auch grell gefärbte Libellen auf der Suche nach Beute. In sandigen Steilrändern wohnen einige Bienen- und Grabwespenarten. Diese und andere Insekten bilden wiederum das Grundnahrungsmittel der Singvögel, die in den Weißdornhecken brüten. Die alten Kopfweiden bieten dem Steinkauz Unterschlupf. Als Liebhaber einer reich strukturierten Landschaft ist diese hübsche Eule ein ständiger Bewohner der Wälle. An nebligen Abenden im frühen Frühjahr ist ihr geheimnisvoller Ruf regelmäßig zu hören. Große Weidetiere halten den Bewuchs kurz, bei Bedarf wird zusätzlich gemäht. Selbstverständlich werden auch Hecken und Kopfweiden gepflegt.

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Retranchement


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