Über diese Route

Zeeland ist wie eine große Auster mit vielen prächtigen Perlen. Auf den „Perlenrouten“ entdecken Sie diese verborgenen Schätze. Manchmal sind sie so gut versteckt, dass man sie nur findet, wenn man gut hinschaut, zuhört oder etwas dafür tut. 

Start: Parkplatz Omer van Puyveldeplein, 9185 Overslag
Entfernung: 4.5 kilometer

Wie funktionieren die Perlenrouten?
Folgen Sie der Route und erfahren Sie Wissenswertes zur Umgebung. Beantworten Sie die Fragen und sammeln Sie auf diese Weise Buchstaben. 

Hunde sind (angeleint) auf dieser Route zugelassen.

Beschreibung

Die Perlenrouten sind interaktive Wanderrouten. Aufgrund der Umstände sind die Perlenrouten derzeit nur in geänderter Form auf dieser Website zu finden. Nachfolgend finden Sie den Text und den Link zu begleitenden Filmen, die Sie zu relevanten Themen unterwegs anschauen können. Es stehen sowohl niederländische als auch deutsche (DU) Filme zur Verfügung. Die Videos sind für die richtige Reihenfolge nummeriert. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Rundgang!

In diesem Link findet Ihr alle videos

Overslag liegt direkt an der niederländisch-belgischen Grenze: perfekt zum Schmuggeln. Aber was wurde und wird denn geschmuggelt? Wo verlief die Grenze früher? Und was ist der „Todesdraht“? Simon der Schmuggler wird die Antworten auf diese Fragen für Sie herbeischmuggeln. Deshalb ist hier „die Perle des Schmuggels“ zu finden. 

Pfarrkirche

Seit 1711 steht hier die Kirche Mariä Geburt. Über der Tür kann man Maria auch entdecken. Darüber findet sich das Wappen des Bischofs von Gent, der den Bau der Kirche finanziert hat. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche häufig umgebaut, bis sie in ihrem heutigen Zustand war. Auf dem Friedhof hinter der Kirche befindet sich eine Lourdes-Grotte – ein ruhiger Ort für diejenigen, die Trost und Beistand suchen. Wenn Sie noch etwas weitergehen, in Richtung Schoolstraat, stoßen Sie auf den „Zwarte Ruiter“, den Schwarzen Reiter. Benannt ist er nach Fons de Ruyter, einem berüchtigten Schmuggler. Hier in Overslag wird sogar ein Bier gebraut, das nach ihm benannt ist: das Zwarte Ruiterbier. Einen bekannten Schmugglerpfad finden Sie an der Seite der Kirche. Er führt zur Dorpsstraat und in Richtung niederländischer Grenze. Auf diesem Pfad konnten die katholischen Niederländer früher heimlich in die Kirche gehen, als es in den protestantischen Niederlanden verboten war. Aus diesem Grund stehen diese und viele andere katholische Kirchen so nahe an der Grenze. 

Frage:

Wie wird Fons de Ruyter auch genannt? Der …… Reiter.

Notieren Sie den 7. und den 4. Buchstaben (in dieser Reihenfolge). 

Omer van Puyvelde (tekst)

Dies ist der Platz „Omer van Puyveldeplein“. Aber wer war eigentlich Omer van Puyvelde? Er wurde am 20. November 1912 als Sohn eines Metzgers in Overslag geboren. Sein älterer Bruder war Organist, und seit seinem vierzehnten Lebensjahr vertrat Omer ihn regelmäßig. Die Musik sollte sein ganzes Leben prägen. Er nahm Unterricht am Königlichen Musikkonservatorium in Gent und gewann mehrere Preise. Omer van Puyvelde spielte Orgel, leitete verschiedene Chöre und komponierte über 200 Werke. Er starb 1980 und wurde in Gent begraben. Die Büste erinnert uns an diesen Musiker aus Overslag. 

Suchen Sie die Unterschiede

Für einen Schmuggler ist vor allem eine Sache wichtig: Man muss wissen, wann man die Grenze überquert hat. Nicht überall an der Grenze stehen Pfähle oder ehemalige Grenzposten wie hier. Und dennoch kann man sehen, ob man in den Niederlanden oder in Belgien ist. Man muss nur genau hinschauen. So wie an diesem Ort. Welche Unterschiede zu den Niederlanden können Sie entdecken? 

Der Asphalt auf der Straße. Man fühlt es bereits, wenn man die Grenze passiert. Auch die Rinnsteine sehen ein bisschen anders aus. Und achten Sie auf die Kneipe. Ganz eindeutig eine belgische Kneipe, das kann man an den Biermarken auf der Fassade erkennen. Auch die Straßenschilder sehen hier anders aus. Hier ist ein belgisches und dort ist ein niederländisches. 

Natürlich gibt es auch Unterschiede, die man nicht sofort entdeckt. Beispielsweise an den Häusern. In Belgien findet man mehr Häuser in unterschiedlichen Farben und Größen, weil es weniger Bauvorschriften gibt. Und natürlich die Stromkabel: In den Niederlanden verlaufen sie fast alle unterirdisch, in Belgien nicht. Und wie unterscheiden sich die Menschen? Belgier finden die Niederländer häufig sehr laut und direkt. Die Niederländer finden die Belgier im Gegenzug schüchtern und bescheiden. Was für Unterschiede!

Frage:

Niederländer finden Belgier schüchtern und ……….

Notieren Sie den 7. Buchstaben.

Belgier finden Niederländer häufig direkt und ……..

Notieren Sie den 1. Buchstaben. 

Verschobene Grenzen 

Wie praktisch, dass man sehen kann, wie die Grenze verläuft. Jedenfalls für einen Schmuggler wie mich. Aber natürlich gab es nicht immer solche Schilder an der Grenze. Und zeitweise gab es hier noch nicht einmal eine Grenze! 

Im 16. Jahrhundert herrschte in dieser Gegend Krieg. Der spanische König Philipp II. wollte, dass jeder in seinem Reich katholisch wurde, auch die Niederländer. Aber die Niederländer weigerten sich. Sie waren überzeugte Protestanten und rebellierten gegen die Spanier. Überall in dieser Landschaft bauten Niederländer und Spanier Festungen, um sich eine überlegene Position zu sichern. Als endlich Frieden herrschte, wurde die Grenze entlang der Festungen an der Frontlinie gezogen. 

Kaum weiß man als Schmuggler, wie die Grenze verläuft, wird sie schon wieder geändert. 

König Philipp II. starb, und seine Tochter erbte die Südlichen Niederlande, also das heutige Belgien. Als sie einen österreichischen Kaiser heiratete, hatte Österreich in Belgien das Sagen. Die Grenze wurde verlegt. Seitdem verlief sie ungefähr so wie heute. Und dieses Mal nutzte man keine Festungen, um die Grenze zu markieren, sondern Pfähle. Man findet noch eine ganze Reihe dieser Pfähle, aber dieser in Overslag ist der einzige, der noch an seiner ursprünglichen Stelle steht. 

Dann aber kamen Ende des 18. Jahrhunderts die Franzosen. Sie besetzten ganz Zeeuws-Vlaanderen, und so verschob sich die Landesgrenze bis zur Westerschelde. Tja, das machte den Schmuggel äußerst schwierig, denn den Westerscheldetunnel gab es damals natürlich noch nicht. 

Glücklicherweise – für mich als Schmuggler – zogen die Franzosen wieder ab, und 1839 wurde schließlich die endgültige Grenze festgelegt, die bis heute gilt. Sie ist an diesen Schildern und den neuen Grenzpfählen zu erkennen, die 1843 aufgestellt wurden. 

Frage: 

Bis wohin verschob sich die Landesgrenze, als die Franzosen Zeeuws-Vlaanderen besetzten?

Notieren Sie den 11. Buchstaben.

Schmuggel heutzutage

Also machen wir uns jetzt auf den Weg zum Schmuggeln. Erst mal zusehen, dass wir sicher über die Grenze kommen. Die Belgier kommen eigentlich nur für die alltäglichen Einkäufe in die Niederlande. Hier ist alles viel billiger. Aber sonst? 

Was man in Belgien nicht alles preiswert bekommen kann!

Zigaretten, Alkohol, Gesundheitsdienstleistungen, Studium, stattliche Villen – das kostet alles so gut wie gar nichts. Darum schmuggle ich es über die Grenze. Aber heute schmuggele ich etwas Neues. Achtung, hier ist es gefährlich. 

NACHBAR

Hallo, Nachbar, tankst du auch voll? Logisch, Benzin ist hier ja viel billiger. Wir wären doch blöd, wenn wir es nicht täten – oder? 

Frage: 

Was will Simon schmuggeln, als er seinem Nachbarn begegnet?

Notieren Sie den 5. Buchstaben.

Butterschmuggel

Gut, das war ziemlich leicht. In den 50er Jahren war das allerdings anders. In den Niederlanden kostete die Butter damals drei Gulden, in Belgien sechs! In den Niederlanden wurde die Butter nämlich subventioniert. Wenn man an der Grenze wohnte, konnte man mit dem Schmuggeln von Butter viel Geld verdienen, aber dafür musste man erst mit den Zollbeamten fertigwerden. Es war ein spannendes Spiel zwischen Zöllnern und Schmugglern: Wer von den beiden stellte sich schlauer an? 

Das ist eine schöne Geschichte. 

Jannie, die wohnte bei uns um die Ecke, die versteckte die Butter in Taschen, die sie in ihren weiten Rock genäht hatte. Sie durfte nicht durchsucht werden, weil sie eine Frau war. So kam sie unbehelligt über die Grenze. Aber die Zollbeamten waren nicht dumm. Sie setzten Jannie in eine Wachstube, in der ein Ofen brannte. Die Butter lief allmählich an ihren Beinen herab, der Schmuggel war misslungen. 1-0 für die Zollbeamten.

Je mehr Butter man über die Grenze schmuggelte, desto mehr verdiente man natürlich. Darum wurde auch gerne im Auto geschmuggelt. Die Profi-Schmuggler besaßen große, amerikanische, gepanzerte Wagen. Und was passierte, wenn die Zollbeamten sie durchschaut hatten? Ja, genau ... Verfolgungsjagden, Schüsse. Das war richtig aufregend! 

Und wie schüttelten die Schmuggler die Zöllner ab? 

Mit Krähenfüßen. Man warf sie auf die Straße – und PENG! Das überlebt kein Reifen. Die Schmuggler holen auf, es steht 1-1.

Es wurde aber auch übers Wasser geschmuggelt. Da war einmal ein Schiffer aus Terneuzen, der hatte von einem Streik der belgischen Zollbeamten gehört. „Perfekt“, dachte er. „Wenn die streiken, kann ich jede Menge Butter schmuggeln.“

Der Schiffer fuhr mit der Schmuggelware in seinem Binnenschiff von Terneuzen in einen belgischen Hafen, um Sand zu entladen. Aber dann … 

Plötzlich kamen zwei Zollbeamte an Bord und fanden 6.000 Kilo Butter. Der Schiffer hatte sich geirrt. Es gab keinen Streik, sondern nur Dienst nach Vorschrift. Auf diese Weise verzögerte sich alles, aber es wurde dennoch kontrolliert. 2-1 für die Zollbeamten. 

Manchmal ging es auch unentschieden aus. 

Wie im Schulbus aus Sas van Gent. Die Kinder machten einen Ausflug nach Belgien. Am Grenzposten mussten sie kurz warten. Als sie weiterfahren wollten, rief eins der Kinder: „Wir haben Butter im Bus!“ Also mussten alle aussteigen, und der Bus wurde durchsucht. Aber die Zollbeamten fanden nichts. Also riefen sie den Jungen zu sich: „Wo ist denn die Butter?“, fragten sie ihn. Der Junge schaute sie unschuldig an und sagte: „Auf meinen Brötchen.“ 

Kein Erfolg für die Zollbeamten, aber auch kein Schmuggel über die Grenze. Es bleibt beim alten Spielstand.

Frage: 

Welche Handarbeitssachen benötigte Jannie, um schmuggeln zu können?

Notieren Sie den 1. Buchstaben. 

Der „Todesdraht“

Vor etwa 100 Jahren wurde diese Route wahrscheinlich auch schon zum Schmuggeln benutzt. Von Belgien in die Niederlande. Was damals geschmuggelt wurde: Menschen. 

Es war im Ersten Weltkrieg, also zwischen 1914 und 1918. Belgien war von den Deutschen besetzt, die Niederlande waren neutral. Niemand durfte in die Niederlande fliehen, deshalb bauten die Deutschen einen Drahtzaun entlang der gesamten Grenze zu den Niederlanden. Der Draht verlief genau hier. 

So ungefähr hat er ausgesehen. Und das auf gut 300 Kilometer Länge. 

Zu beiden Seiten dieses Drahtzauns war zusätzlich Stacheldraht gespannt, um Menschen und Tiere zu schützen. Denn der Draht stand unter Strom: 2000 Volt. Einmal anfassen und … das war’s. Deshalb hieß er auch Todesdraht. 

Der Zaun verlief manchmal mitten durch Dörfer hindurch.

Overslag war sogar ganz vom Zaun eingeschlossen. 

Natürlich wurde alles versucht, um den Zaun zu überwinden, ohne dass die Deutschen es merkten. So wurde beispielsweise eine Regentonne ohne Deckel und Boden zwischen die Drähte geschoben. Oder eine Gummimatte unter dem Draht hindurch, auf der man sicher stehen konnte. Auch ein „passeursraam“, ein Holzrahmen mit isolierter Ober- und Unterseite, kam zum Einsatz. Oder ein Düker wie dieser.

Frage:

Zwischen 1914 und 1918 verlief hier der Hochspannungszaun. Welches Ereignis markieren diese Jahreszahlen?

Notieren Sie den letzten und den vorletzten Buchstaben (in dieser Reihenfolge).

Overslag

Dort steht der Rumpf einer steinernen Getreidemühle von 1859. Leider brach eine Rute ab, weshalb die Mühle 1925 demontiert wurde. Es wurde dort noch gemahlen, aber mit einem Motor statt mit Mühlenflügeln. Die Mühle von Overslag. Übrigens ein passender Name für diesen Ort, Overslag – auf Deutsch bedeutet das „Umschlagplatz“. Früher verliefen hier zwei Kanäle: Einer kam von Süden und einer von Norden. Man könnte jetzt einwenden: Dann gräbt man doch ein Verbindungsstück und verbindet die beiden Kanäle miteinander, sodass die Schiffe durchfahren können. Aber der Wasserstand war so unterschiedlich, dass das nicht möglich war. Also wurden die Waren hier von einem Schiff in ein anderes umgeladen. Das sieht man auch auf dem Wappen und auf dem Spielplatz mitten im Dorf. 

Sie haben inzwischen eine Reihe von Buchstaben zusammengeschmuggelt und können ein Lösungswort bilden – die Antwort auf die Frage, wie die beiden Grenzpfähle an der Dorpsstraat heißen. So finden Sie die Perle des Schmuggels. Wenn Sie sie gefunden haben, setzen Sie Ihre Suche anderswo fort. Die Perlen liegen in ganz Zeeland verteilt! Versuchen Sie doch, alle zu finden!

Glückwunsch

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sie gefunden, die Perle des Schmuggels! Sie können die Perle am angegebenen Ort abholen.